Es dauert auch weiterhin ein Konkurrenzkampf an, wer von den Herstellern der Fenster-Tischlereielemente den besseren Luftwechselkoeffizienten erzielt. Sicherlich hängen alle diese Maßnahmen mit der Sparsamkeit zusammen. Je besser abgedichtet unser Haus sein wird, desto weniger Geld geben wir für seine Beheizung aus, und zwar durch die Einschränkung der Wärmeverluste. Also alle streben danach, aus unseren Wohnungen Thermosflaschen zu machen.
Viele Jahre lang haben die Planer angenommen, dass die frische Luft in die Wohnung durch die Spalten zwischen dem Fensterflügel und dem Fensterrahmen, zwischen dem Fensterrahmen und der Mauer, zwischen der Fensterscheibe und dem Holzrahmen gelangt. Die Probleme begannen dann, als auf dem Markt Fenster von hoher Qualität mit raffinierten Beschlägen und mit Fensterscheiben mit einem bis zuletzt noch unvorstellbaren Isoliervermögen erschienen sind.
Ein Paradox stellt die Tatsache dar, dass aus besseren Materialien weniger menschenfreundliche Gebäude erschaffen werden. Die im Westen durchgeführten Untersuchungen zum Sick-Building-Syndrom bestätigten, dass die Hauptursache für die Erkrankung der Bewohner solcher Häuser die schlechte Luftqualität ist. Im Falle einer falschen Lüftung ist die Luft oft chemisch und biologisch verunreinigt, und zwar in einem katastrophalen Ausmaß.
Eine deutliche Verkürzung der Bauzeit eines Hauses von 5-7 Jahren in den 70er Jahren auf 2-3 Jahre Ende der 90er bewirkte, dass das Neugebaute oft „nicht schafft, aufzutauen“ – d.h. die in den verwendeten Materialien enthaltenen Stoffe und chemische Verbindungen sowie das in den Fundamenten, Wänden und Decken vorkommende Wasser loszuwerden.
Die Situation– allem Anschein zum Trotz – verschlechtert sich, wenn wir den Gasherd in Betrieb setzen. Das Gas nimmt im Zuge der Verbrennung den Sauerstoff aus der Luft auf und befreit in die Umgebung das Kohlendioxid und den Wasserdampf, die die natürlichen Produkte seiner Verbrennung sind.
Eine Folge dessen sind feuchte und verschimmelte Wände, beschlagene Fensterscheiben, nasse Handtücher in Badezimmern, abgehende Tapeten, Schimmelpilze an den Wänden, Schimmel, stickige Luft und unangenehme Gerüche, die unsere Kleidung durchdringen, und auch ein schlechtes Selbstbefinden und allgemeine Gereiztheit, die durch einen Übermaß an Kohlendioxid und den Mangel an Sauerstoff in der uns umgebenden Luft verursacht ist. Oft quälen uns Allergien, die eine Folge einer fehlenden Lüftung in unseren Wohnungen sind.
In modernen Ländern, die sich früher als Polen der Notwendigkeit der Energieersparnis und des Austausches der abgenutzten Fenster gegen neue, dichtere bewusst geworden sind, wird die Themen eines gesunden Wohnens und des Gesundheitsschutzes stark betont. Dort sind die Fensterlüfter, die sog. Kompaktlüfter in allgemeiner Anwendung. Sie sind im oberen Teil des Fensters (im Rahmen) angebracht, wodurch die frische Luft in den Raum hereinkommt, indem sie eine Schwerkraftlüftung und die Entfernung der stickigen und feuchten Luft aus der Wohnung erzwingen.